Ladenumbau Spalenvorstadt 5 in Basel

Bauherrschaft: Pensionskasse Stiftung Abendrot, Basel

Wie dieses Beispiel zeigt, sind viele, teils mittelalterliche Altstadthäuser, die eine Ladennutzung im Erdgeschoss aufweisen, im Sockelgeschoss einem dauernden Wandel ausgesetz: Im Neunzehnten Jahrhundert wurden meist Devantüren in Holzbauweise vorgesetzt um in reichverzierter Manier, die Schufenster einzurahmen. In der Nachkriegszeit der Fünfzigerjahre wurde dem Restaurant zur Schwarzen Kanne eine Rustifizierung im Heimatstil mit dunkel gebeizter Holzschalung und Ziegelvordach verpasst. In den achtziger Jahren wurde im Rahmen einer Gesamtsanierung ein Sockel mit Kratzputz vorgemauert (Herzog und de Meuron Architekten). Das Juweliergeschäft erhielt ein gepanzertes Schaufenster mit einem massiven Messingrahmen. Der Zutritt war nur über die Hauseingangstüre möglich.

Mit der Neugestaltung wird nun wieder ein direkter Ladenzugang geschaffen. Der murale Charakter des mittelalterlichen Gebäudes wird hervorgehoben mit einem einheitlichen Putz ohne Hervorhebung des Sockelgeschosses. in der mittelalterlichen Kleinteiligkeit der Häuserfront in der Spalenvorstadt wird das Gebäude in sich wieder zu einem Ganzen. Einfache Fenstergewänder und ein hüfthoher Natursteinsockel in Jurakalkstein verleihen dem Haus eine selbstverständliche, ruhige Ausstrahlung. Die Masstäblichkeit der Gliederungselemente und das horizontale Fries über dem Sockelgeschoss nimmt Verbindung mit den Nachbarhäusern auf. Die grüne Umbra der Fenstereinfassungen korrespondiert mit der neuen vollflächigen Bemalung (in Ölfarbe) des Nachbarhauses.